Cash & Liquidity Management
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Risikoneigung der Corporate Treasurer wieder etws gröβer

Global Cash Management Survey von J.P. Morgan Asset Management: Liquidität und finanzielle Stabilität bleiben weiterhin im Fokus

Der Alltag der Corporate Treasurer hat sich nach der Krise wieder normalisiert: Nachdem sie noch im Vorjahr dem Thema Sicherheit eine höhere Bedeutung als der Rendite zugemessen haben, geht die extreme Risikoaversion langsam zurück. Allerdings sind nach wie vor viele vorsichtig eingestellt: Liquidität sowie die finanzielle Bonität der Geschäftspartner haben weiterhin eine hohe Bedeutung. Dies zeigt die aktuelle Global Cash Management-Studie von J.P. Morgan Asset Management, die auf jährlicher Basis Entwicklungen und Trends im Liquiditätsmanagement von Unternehmen untersucht. Diese Studie wurde bereits zum zwölften Mal gemeinsam mit der Association of Corporate Treasurers (ACT) und den „European Associations of Corporate Treasurer“ (EACT) durchgeführt. Ziel der Studie ist, Einblicke in die Trends und Entwicklungen zu geben, die das Liquiditätsmanagement aktuell prägen. Der Begriff des Cash- oder Liquiditätsmanagements umfasst dabei alle Maßnahmen zur kurzfristigen Finanzdisposition eines Unternehmens. Die Studie untersucht in diesem Zusammenhang die Bankbeziehungen und Treasury-Funktionen der Studienteilnehmer, in welche Instrumente sowie nach welchen Kriterien diese Unternehmen überschüssige Barmittel investieren und fragt nach der Zukunft des Cash Managements. Die Marktteilnehmer können aufgrund der Studienergebnisse ihre Marktposition und ihre Prozesse reflektieren. Die befragten Treasurer sind in Unternehmen der verschiedensten Branchen weltweit tätig und repräsentieren Organisationen aller Größenordnungen. 

An der aktuellen Befragung, die von Juli bis Ende September 2010 stattfand, nahmen weltweit 427 Corporate Treasurer teil. Den größten Anteil haben Befragte aus den USA (52 Prozent) gefolgt von Teilnehmern aus der Region EMEA (31 Prozent) und Asien (11 Prozent). Mit dieser Rekordbeteiligung von Unternehmensvertretern rund um den Globus kann die Studie erneut einen aktuellen Überblick über die wichtigsten Schwerpunkte und Anliegen im Corporate Treasury geben. Wie schon in den Vorjahren haben sich Unternehmen aller Größenordnungen an der Studie beteiligt. Ein Großteil der Befragten vertritt großkapitalisierte Unternehmen: 75 Prozent der teilnehmenden Unternehmen haben eine Marktkapitalisierung von mehr als 500 Millionen US-Dollar, von denen 34 Prozent sogar die 5 Milliarden-Marke überschreitet. Der Anteil kleinerer Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 500 Millionen US-Dollar beträgt 11 Prozent und 15 Prozent sind nicht zuzuordnen.

Liquidität hat weiterhin höchste Priorität

Nach dem Thema mit der größten Bedeutung befragt, haben sich die Treasurer nach 2009 in der aktuellen Befragung erneut für „Liquidität“ ausgesprochen. Die Nachwirkung der Finanzkrise sind also immer noch zu spüren. Während 2009 noch 71 Prozent der Befragten diesem Thema die höchste Priorität zuordneten, ging der Anteil bei der aktuellen Befragung auf 68 Prozent leicht zurück. Zudem ergab sich eine Verschiebung bei den weiteren Themen: Während 2009 das Kontrahentenrisiko mit 68 Prozent ebenfalls als sehr wichtig wahrgenommen wurde, fiel dieses aktuell mit 64 Prozent auf den dritten Rang zurück. Aktuell hat sich die Sorge, Cash-Prognosen einzuhalten, mit 65 Prozent auf den zweiten Platz vorgeschoben. Währungsrisiken wurden vor und während der Krise dagegen als wichtiger wahrgenommen als aktuell (48 Prozent), während Zinsrisiken mit 43 Prozent wieder eine größere Bedeutung haben (2009: 33 Prozent).